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Christa zum Gedenken
Kleine Chronik
Gottes Wort kann nicht ohne Gottes Volk sein; Aus mir unerfindlichen Gründen schreibt der Jesuit Markus Schmidt - ein Dozent für ökumenische Theologie, der also Luther mal selbst gelesen haben sollte -, Luther habe das Wort Gottes gegen die Kirche ausgespielt. Sollte das denkerische Niveau der Jesuiten mittlerweile allgemein auf einem solch schlechten Stand gesunken sein wie es bei Schmidt SJ zum Ausdruck kommt, dann sollte man sich doch eher bei Wikipedia erkundigen, was Luthers Lehre gewesen ist und nicht bei der einstens römisch-katholischen Elitetruppe. Denn die so konstruierte Entgegensetzung von "Wort Gottes" und "Kirche" ist derart bei Luther nicht auffindbar. Wo er das Wort Gottes gegen die Kirche richtet, da ist zumeist die falsche, insbesondere römisch katholische Kirche gemeint und eben nicht die wahre, gottgewollte Kirche, die ja durch das Wort Gottes konstituiert wird - creatura verbi. Die wirkliche, die wahre Kirche nach Luther:
So zu ersehen aus dem Haupt-Sachregister der Lutherausgabe von Walch.
In media res Da CA IV gelehrt wird
BSLK, M 39 so gilt, daß der, und zwar nur der Mensch ein Christ ist, der durch die Wirkung des Heiligen Geistes glaubt, daß er um Christi stellvertretender Genugtuung willen Vergebung der Sünden hat. Und daraus folgt: daß christliche Kirche aus allen Menschen besteht, welche auf dieser Weise an Christus glauben, und zwar nur aus diesen Menschen. (vgl. Pieper/Mueller 693).
Der Artikel von der Rechtfertigung ist ein grundlegender, der in allen Bereichen der Theologie zum Tragen kommen muß, also auch hier in der Lehre von der ekklesia = Kirche, Gemeinde, von der es in der Augsburgischen Konfession (CA VII) heißt:
Dann dies ist gnug zu wahrer Einigkeit der christlichen Kirchen, daß da einträchtiglich nach reinem Verstand das Evangelium gepredigt und die Sakramente dem gottlichen Wort gemäß gereicht werden. Und ist nicht not zur wahren Einigkeit der christlichen Kirche, daß allenthalben gleichformige Ceremonien, von den Menschen eingesetzt, gehalten werden, wie Paulus spricht zun Ephesern am 4. [5.6]: "Ein Leib, ein Geist, wie ihr berufen seid zu einerlei Hoffnung euers Berufs, ein Herr, ein Glaub, eine Tauf." BSLK, M 40 |