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Siebenten Tags Adventisten

Mein erster Kontakt mit den Adventisten war etwa 1974/75. Ich absolvierte verschiedene Fernkurse dieser Glaubensrichtung und besuchte auch eine Weile die Gemeinde, die zu jener Zeit in der Fregestraße, Berlin-Friedenau, ansässig war. Habe seitdem nie ganz aus meinen Blickfeld verloren, was das Spezifikum dieser christlichen Richtung ist, zumal meine Bibliothek auch zahlreiche Bücher von Adventisten aufweist.

Von verschiedensten Seiten her werden die Siebenten-Tags-Adventisten (STA) als Sekte angesehen, insbesondere weil sie

  • angeblich die Autorität der Schrift aufgeben, indem sie die Schriften won E.G. White als gleichberechtigt ansehen
  • Gesetzlichkeit lehren
  • in der Sakramentslehre nicht orthodoxe Ansichten vertreten
  • eine falsche Endzeitlehre vertreten, indem sie z.B die Ablehnung einer ewigen Verdammnis lehren
  • die Gültigkeit des Sabbats auch für Christen vertreten
  • ...

Die Behauptung, Adventisten würden die Erlösung an die Werke und das Tun der Menschen binden, läßt sich leicht widerlegen: ein Blick sowohl in das Buch "Was Adventisten glauben - 27 Biblische Grundlehren umfassend erklärt" von den den Siebenten-Tags-Adventisten als auch ein Blick in das Buch "Fundamentale Christliche Glaubenslehren der Siebenten Tags Adventisten Reformationsbewegung" zeigen,

dass der Mensch allein durch die Gnade Gottes, die von Christus dem Menschen verliehen wird, erlöst werden kann, und daß der Glaube das Instrument ist, durch das er die Gnade Gottes annehmen kann, so daß ihm die Verdienste des Lebens Christi  als seine Rechtfertigung zugerechnet und verliehen wird.

Ja, es gibt einige Glaubenslehren, die lediglich von Adventisten vertreten werden. Wer sich aber die Mühe macht, sich zu unterrichten, was Adventisten tatsächlich glauben, der wird zustimmen können, was Morris L. Venden schreibt:

Die Siebenten-Tags-Adventisten haben mit den anderen bibelorientierten Christen in der Welt viele Glaubenslehren gemeinsam. Dazu gehört

  • der Glaube an die Inspiration der Bibel,
  • die Dreieinigkeit Gottes,
  • die Schöpfung,
  • die Göttlichkeit Christi,
  • die sündhafte Natur und Erlösungsbedürftigkeit des Menschen.
  • Wir glauben an den Himmel und an ein ewiges Leben ohne Leid und Sünde.
  • Wir glauben an das baldige Kommen Jesu Christi.
  • Wir glauben an die Erlösung allein durch Jesus Christus.
  • Wir glauben an die Existenz des Teufels, vor allem aber an die geistliche Einheit und Missionsaufgabe der Gemeinde.

Morris L. Venden, Bausteine des Glauben - Die sechs Säulen, Einleitung [Hervorhebung und Formatierung  von mir.]


           Info über die STA bei Wikipedia

          Info über die STA-REF bei Wikipedia


Ich sehe die Adventisten durchaus als Christen, die sich legitimerweise in der Nachfolge zu den Reformatoren sehen dürfen.

Und es sei hier eine kurze Antwort in den Worten von Ellen G. White selber auf den Vorwurf gegeben, ihre Schriften stünden in adventistischer Sicht auf einer oder sogar einer höheren Ebene als die heilige Schrift:

Ich nahm die teure Bibel und umgab sie mit den verschiedenen Zeugnissen, die Gott seinem Volk gegeben hat. Ich sagte: Hier ist für die Probleme fast aller Glieder Vorsorge getroffen. Die Sünden, die sie meiden sollen, sind genau bezeichnet. Der Rat, den sie suchen, ist hier zu finden; er ist in Fällen enthalten, die den ihren ähneln. Es hat Gott gefallen, euch eine Lehre nach der andern und eine Anweisung nach der andern zu erteilen. Aber nur wenige von euch wissen wirklich, was die Zeugnisse enthalten. Ihr seid nicht mit der Schrift vertraut. Wenn ihr im Worte Gottes geforscht hättet mit dem Verlangen, dem Maßstab der Schrift gerecht zu werden und die christliche Vollkommenheit zu erreichen, hättet ihr die Zeugnisse nicht nötig. Weil ihr es versäumt habt, mit dem von Gott eingegebenen Buch bekannt zu werden, hat er versucht, euch durch einfache und direkte Zeugnisse zu erreichen und eure Aufmerksamkeit auf die Worte der Heiligen Schrift zu lenken, der ihr nicht gehorcht habt. Durch sie mahnt er euch dringlich, euer Leben in Übereinstimmung mit ihren reinen und heiligen Lehren zu bringen. Durch die gegebenen Zeugnisse möchte der Herr euch warnen, strafen und beraten; er möchte euch die Wichtigkeit der Wahrheit seines Wortes einprägen. Die niedergeschriebenen Zeugnisse sollen keine neue Erkenntnis vermitteln, sondern die bereits offenbarten Wahrheiten des Wortes Gottes lebendig in das Herz eingraben. Die Pflicht des Menschen vor Gott und Mitmenschen ist im Worte Gottes deutlich aufgezeichnet, aber nur wenige von euch gehorchen der darin gegebenen Belehrung. Durch die Zeugnisse soll keine weitere Wahrheit verkündigt werden; vielmehr hat Gott durch sie die bereits geoffenbarten Wahrheiten einfacher dargestellt und auf seine eigene Weise dem Volk vorgelegt, um es zu erwecken und ihm diese Wahrheiten einzuprägen, damit niemand eine Entschuldigung habe. Zeugnisse für die Gemeinde, Band 2, S. 595 f.